Edward Bond, geboren am 18. 7. 1934 in Holloway, Nord-London. Als Kind einer Arbeiterfamilie verließ er die Schule schon mit fünfzehn Jahren. 1953 leistete er für zwei Jahre Wehrdienst. Verschiedene Arbeiten in Fabriken und Büros. 1956/57 erste Schreibversuche (Hörspiele). 1958 schrieb er sein erstes Stück für das Royal Court Theatre, London (nicht aufgeführt). Bond war Mitglied der Autorengruppe am Royal Court. Am 9. 12. 1962 erste Aufführung am Royal Court („Die Hochzeit des Papstes“). Seit 1965 war Bond freier Schriftsteller; er wohnte in der Nähe von Cambridge. Am 3.3.2024 verstarb er.

*  18. Juli 1934

†  3. März 2024

von Michael Linstead

Essay

„Man hat im Theater die Freiheit, zu erklären, was Menschsein bedeutet (…) Was man im Theater tun kann, ist, menschliche Wesen wirklich neu zu beschreiben, so daß wir Vorstellungen von neuen Verhaltensweisen gewinnen, die uns helfen, mit Hoffnung und Kompetenz eine neue Gesellschaft aufzubauen. All meine Arbeit ist ein Teil dieses Prozesses.“ Mit diesen Worten, die aus einem im Jahre 1981 geführten Interview stammen, versucht Edward Bond seine ganze Theaterarbeit, die schon Ende der fünfziger Jahre mit kurzen, bis heute unveröffentlichten, Stücken und Erzählungen begonnen hat, zu analysieren und zu umreißen – eine Arbeit, die in ihrer Konsequenz, Hartnäckigkeit und Vorgangsweise Bond ...

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